Samstag, 12. Februar 2011

Mauritius - oder - wir nähern uns Indien

Nach einem verschlafenen Morgen und den Start in den Tag mit einem wunderbaren Baguette werden noch die letzten Dinge erledigt - wie Daten für Bruno überspielt etc. - um ihm den Ärger über seine kaputtgegangenen Geräte - wie z.B. Geschirrspüler - der letzten Tage etwas vergessen zu lassen. Da er das Haus für die nächsten Wochen vermietet, muß er auch noch alles in Ordnung bringen.
Dank Carmen haben wir nicht ganz vergessen, daß wir ja um 12:20 von St. Pierre im Süden von Reunion unseren Flug nach Mauritius haben. Eigentlich war ja eine Überfahrt mit dem Boot geplant. Doch der angekündigte Zyklon und die dadurch verursachten Wellen hätten diese Aktion sicher unbequem werden lassen. Also doch ein Flug - wieder mit Air Austral, der Fluglinie von Reunion.
22 Minuten vor Ablug waren wir dann auch beim Check-In und - da wir ja nicht mit Lufthansa fliegen - hat trotzdem alles geklappt.
In Mauritius angekommen warteten wir auf Sham, der uns am Flughafen abholt. Zu unserer Überraschung spricht er gut Deutsch und informiert uns während der Fahrt nach Trou aux Biches über einige Details 'am Rande'. Mauritius präsentiert sich während der Fahrt genau so, wie wir es in Erinnerung hatten. In einem Ort vor der Hauptstadt Port Luis wird kräftig gebaut. Informatik - das zweite Standbein der Insel - läßt Hoffnungen auf ein zweites Silicon Valley entstehen.
In unserer Unterkunft angekommen, weicht die entspannte Atmosphäre der Enttäuschung. Die Unterkunft - die nicht die von Carmen gebuchte war - ist mehr als enttäuschend. Immerhin - die Klimaanlage, Licht, Safe, Internet funktionieren. Doch das waren dann auch schon die positiven Aspekte...
Durch meine Erfahrungen aus Indien hielt sich die Überraschung in Grenzen. Ich bin schon vorsichtig, wenn Leute indischer Herkunft besonders freundlich sind - wie Vofo weiß, habe ich da so meine Erfahrungen.
Carmen war sehr enttäuscht und ließ es sich nicht nehmen, daß wir zur ursprüglich gebuchten Unterkunft fahren und dort noch einmal nachfragen ob etwas frei ist und uns das Haus nochmals ansehen.
Und siehe da - das ursprüngliche Appartment ist ab Montag wieder frei und es ist wirklich deutlich schöner. Sham meinte, daß unsere unklare Ankunft - Flug oder Schiff, +/-1 Tag - eine sichere Reservation nicht möglich machte. Ich konnte dann auch die Vorstellung korrigieren, daß wir aus unserem Appartment um 8h in der Früh ausziehen !
Jedenfalls hat er dann alles arrangiert, damit wir ab Montag wieder unser 'Einstern-Appartment' verlassen können.
Irgendwie war das ganze etwas unbefriedigend - für alle drei.
Und so enden wir jetzt in einer sehr einfachen 'Zwischenunterkunft' mit dem Ausblick auf Besserung ab Montag.
Doch der Strandspaziergang mit anschließendem Bad im Meer ließ das Ganze wieder erträglicher erscheinen...obwohl die Strände von La Digue vor allem mir abgehen. Und...in Bol geht einem im Vergleich zu Mauritius strandmäßig auch nicht viel ab.
Am nächsten Tag wurde aus dem morgentlichen Tatendrang eine Murmeltieraktion. Es regnete in Strömen und Schlafen, Lesen, Essen, Schlafen war angesagt bis zum Aufbruch Richtung Tauchschule gefolgt von einer Busfahrt nach Grand Baie - dem nächsten Ort im Norden.
Die Tauchbasis hatte aufgrund des Wetters bis Dienstag gleich ganz geschlossen. Also mit dem Bus in das touristisch deutlich aktivere Grand Baie...
Die autoritären Handzeichen im Bus waren wir aus den Seychellen nicht mehr gewohnt - der Busfahrer schwenkte seine Hand mit grimmiger Miene um die einsteigenden Passagiere zur Eile zu bewegen. Vielleicht hat das klar gegliederte Kastenwesen die indischstämmige Bevölkerung so 'autoritätsliebend' gemacht ? Und die Untertanen - ganz dem Fatalismus verfallen - biegen sich selbst und dem Gesprächspartner die Realität zurecht. So könnte ich mir die Parallelen zu Indien erklären...
Wir schlenderten durch die Hauptstraße, endeten im für Touristen angepaßten Teil, bei dem es sogar einen Gehsteig gab. Die Geschäfte waren auffallend gepflegt und sogar ein klimatisiertes Shopping-Center gehörte zum Dorfbild...
Den Rot-Filter für meine Unterwasseraufnahmen konnte ich nicht finden, dafür aber die Happy Hour für Cocktails. Zum Abschluß ein Abendessen beim Inder ;-)
Danach entfliehen wir dem Regen mit dem Taxi in unsere Spezialunterkunft. Hat doch Sham nicht extra erwähnt, daß wir nicht einmal Küchenschaben in der Unterkunft haben !
Na da fühlen wir uns aber wohl...Gute Nacht.

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